HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
"Ratgeber: Humankapital schützen bei Personalabbau"

Kontext:

Ratgeber: Schutz des Humankapitals bei Personalabbau.

Wenn Ihre Organisation Personal abbauen will oder muss, sind viele der bisherigen Regeln und Spielregeln nicht mehr in Kraft. Die Personalarbeit zeigt ihr unschönes Gesicht.

Niemand kündigt dies an - auch nicht, welche anderen Spielregeln "plötzlich" gelten. Wer die neuen Spielregeln nicht kennt, verliert auf jeden Fall. Wer sie kennt, aber glaubt, sie würden nicht für ihn gelten, wird nicht nur verlieren, sondern viele zusätzliche menschliche Enttäuschungen erleben.

Wenn auf Sie eine der folgenden Aussagen zutrifft, sollten Sie den Ratgeber lesen, solange er Ihnen noch nutzen kann:

  1. Mein Unternehmen sucht oder verhandelt mit "Investoren".
  2. Mein Unternehmen plant die Fusion mit anderen Unternehmen.
  3. In meinem Unternehmen findet ein Generationenwechsel in der Führung, insbesondere in der Unternehmensleitung statt.
  4. Die Kapitalverhältnisse meines Unternehmens verändern sich wesentlich.
  5. Erben der bisherigen Inhaber treten die Nachfolge an.
  6. Mein Unternehmen berichtet oder behauptet, es stände unter Kostendruck.
  7. Mein Unternehmen berichtet oder behauptet, es sei in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.
  8. Mein Unternehmen berichtet oder behauptet, die Lohn(-Neben-)Kosten wegen des internationalen Wettbewerbs erheblich senken zu müssen.
  9. Mein Unternehmen plant einen Personalabbau.
  10. In meinen Unternehmen bestehen Vereinbarungen oder es werden solche angestrebt, die Beschäftigung bis zum Jahre xxxx zu sichern.
  11. Ich bin über 40 Jahre alt.
  12. In meinem Unternehmen bestehen Vereinbarungen oder es werden solche angestrebt, auf xx Jahre keine betriebsbedingten Kündigungen vorzunehmen.
  13. In meinem Unternehmen dominieren in der Geschäftsleitung inzwischen Controller oder Vertreter von sogenannten "Investoren" oder von Banken.
  14. In meinem Unternehmen wird gemoppt.
  15. Ich bin selbst aktiv am Mobbing gegen andere beteiligt.

Im Kontext werden einfache und sehr wirksame Mittel und Wege beschrieben, wie abhängig Beschäftigte "mit Recht" ihren Arbeitsplatz verlieren (können).

Der Autor Heinrich Keßler beschreibt, was er je nach Situation selbst empfohlen, angewendet, verhindert, beobachtet oder erlebt hat.


Mahnungen:

Steht ein Personalabbau oder Stellenstreichungen an, werden alle Personen, die direkt oder indirekt betroffen sein können, sofort zu Konkurrenten. Der Konkurrenzkampf wird mit allen Mitteln geführt. Die räumliche Nähe und die Zugehörigkeit zur gleichen Organisation, Organisationseinheit oder "Zielgruppe" mobilisiert die Gruppendynamik innerhalb der einzelnen Gruppierungen, die "das schwächste Glied" ermittelt und aus der Gruppierung hinausdrängt, also zum bevorzugten Kandidaten oder zur bevorzugten Kandidatin macht, die am ehesten aus der Gruppierung "entfernt" ("abgebaut") werden kann, ohne dass dadurch vorgeblich die Beiträge und Leistungen der Gruppierung für die Gesamtorganisation "leiden". Die entsprechenden Solidarisierungen der verbleibenden Gruppenmitglieder sind jedoch nicht (mehr) von Vertrauen zueinander geprägt: Alle wissen, dass "bei der nächsten Runde" jeder "dran sein kann". Der Kampf um die Pfründe, die Vorrangpositionen und die Bevorzugungen "von oben" wird unerbittlich (weiter) geführt, jedoch mit subtilen Mitteln.

Die "alten Vertrauensbeziehungen" sind nicht mehr herstellbar; sie sind unwiderruflich und ersatzlos zerstört. In der Folge suchen Personen, welche im Arbeitsleben verlässliche, von den Personen getragenen Vertrauensbeziehungen zu ihren Vorgesetzten, Kolleginnen und Kollegen und Mitarbeitenden schätzen, so rasch wie möglich andere Organisationen, in welchen es (wieder) möglich ist (erscheint), sich wechselseitig zu vertrauen.

Als weitere Folge nutzen die verbleibenden und sich neu bildenden Gruppierungen jede Gelegenheit, um ihre eigenen Ansprüche, Pfründe und Besitzstände gegen die anderen so abzusichern, dass sie "bei der nächsten Runde" Vorrang vor allen anderen haben. Das Mittel dazu sind Betriebsvereinbarungen oder Änderungen in den Tarifverträgen, die mit allen Mitteln angestrebt, durchgesetzt, erkämpft, erstreikt und möglichst gesetzlich verankert werden.